Eine neue Studie der Rosa-Luxemburg-Stiftung fragt, ob die Linkspartei die Arbeiter verloren hat, und antwortet »eigentlich nicht«. Statt das Problem mangelnder Verankerung ernsthaft zu untersuchen, wird es wegdefiniert, um den aktuellen Kurs zu bestätigen.
Édouard Louis wurde gefragt, ob jemand ohne persönliche Erfahrung mit Homophobie eines seiner Bücher als Theaterstück inszenieren könne. In seiner Antwort spricht er sich dagegen aus, Identitäten als etwas zu betrachten, das einige exklusiv besitzen.
Die KPÖ zieht jetzt auch in den Innsbrucker Gemeinderat ein. Damit hat die Partei endgültig bewiesen, dass sich das Grazer Modell einer linken Politik, die sich an den Alltagssorgen der Menschen orientiert, erfolgreich exportieren lässt.
Im Zuge der Auflösung des Palästina-Kongresses durch die Berliner Polizei wurde Yanis Varoufakis ein Betätigungsverbot erteilt. In seinem ersten Interview mit einem deutschen Medium seit dem Eklat erklärt er, warum man ihn zum Schweigen bringen will.
Das neue Asylsystem der EU bringt mehr Gewalt und Tod an den Außengrenzen, haftähnliche Bedingungen für Geflüchtete und Asylverfahren, die ihren Namen nicht verdienen. Nichtsdestotrotz muss der Kampf für die Menschenwürde von Schutzsuchenden weitergehen.
Christian Lindner beschwert sich, die Schuldenbremse bekomme zu viel schlechte Presse. Er hat aber keine guten Argumente zu ihren Gunsten – nur die alten, längst überholten Glaubenssätze.
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Vor zehn Jahren stemmte sich die EU mit aller Kraft gegen einen linken Aufbruch. Heute schaut sie einem rechten Aufbruch zu.
Joe Bidens Versuche, Benjamin Netanjahus brutales Vorgehen gegen die Menschen in Gaza zu bremsen, haben bisher nichts bewirkt. Der US-Präsident ist zu schwach und unentschlossen gegenüber Israels Regierung, um sie auch nur zu kleinen Änderungen zu bewegen.
Der heiße Krieg in der Ukraine ist mittlerweile für viele deutsche Beobachter zur Normalität geworden. Den Gedanken an ein »Einfrieren« des Konflikts hingegen empfinden sie als »Katastrophe«. Diese verkehrte Sichtweise darf sich nicht festsetzen.
Deutschland beruft sich auf Staatsräson, weil sich die bedingungslose Unterstützung Israels mit Recht und Moral nicht legitimieren lässt. Der Historiker Enzo Traverso warnt: Die Instrumentalisierung der Geschichte bedroht Demokratie und Holocaustgedenken.